Klemmbrett mit dem Wort Sepsis

Hessisches Landesamt für Gesundheit und Pflege

Welt-Sepsis-Tag am 13.09.2024

Welt-Sepsis-Tag: „Mehr Aufklärung sowie Bekämpfung von multiresistenten Erregern sind wichtig, um Menschen vor Sepsis zu schützen" - HLfGP-Präsidentin Bresler betont Notwendigkeit, das Thema weiter bekannt zu machen.

An einer Sepsis sterben deutschlandweit jährlich mehr Menschen als durch Brust- und Prostatakrebs sowie HIV zusammen. „Zu dieser nicht zu unterschätzenden Infektion, die wir umgangssprachlich auch Blutvergiftung nennen, ist noch viel Aufklärungsarbeit nötig. Es ist wichtig, dass hierbei alle Beteiligten im Gesundheitssystem eng zusammenarbeiten“, erklärte Regine Bresler, Präsidentin des Hessischen Landesamtes für Gesundheit und Pflege (HLfGP), anlässlich des Welt-Sepsis-Tages am kommenden Freitag, 13. September 2024. Sie betonte, wie wichtig Prävention sei und wies auf die erheblichen Risiken hin, die insbesondere Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) für die Entwicklung einer Sepsis darstellen. „Jede Sepsis ist ein akuter Notfall – ähnlich eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls. Je früher sie erkannt wird, desto besser ist sie behandelbar,“ so die HLfGP-Präsidentin.

Sepsis ist eine schwere Verlaufsform einer Infektion, die unbehandelt lebensbedrohlich sein kann. Krankheitserreger gelangen hierbei z.B. über infizierte Wunden oder Infektionen der Atemwege oder des Bauchraums ins Blut und anschließend über den Blutkreislauf in lebenswichtige Organe. Das hat zur Folge, dass das Immunsystem körpereigenes Gewebe und Organe angreift und somit Multiorganversagen und septischer Schock drohen. Auch weltweit stellt die Sepsis eine der häufigsten Erkrankungen und Todesursachen dar. In Deutschland erkranken jährlich mehr als 230.000 Menschen an einer Sepsis, davon sterben ca. 85.000 Menschen an oder mit einer Sepsis. Besonders Früh- und Neugeborene sowie Senioren gehören zu den besonders gefährdeten Altersgruppen. Laut der 2021 ins Leben gerufenen bundesweiten Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis stirbt in Deutschland alle sechs Minuten ein Mensch an Sepsis. Diejenigen, die überleben, leiden häufig ihr Leben lang unter den Folgeschäden.

Maßnahmen zur Prävention

Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE) stellen ein besonders hohes Risiko für die Entwicklung einer Sepsis dar. Diese sind gegenüber Antibiotika weniger empfindlich oder sogar völlig resistent geworden. Das Land Hessen hat deshalb Strategien entwickelt, um die Ausbreitung von MRE zu verringern. Darunter zählt die Einrichtung sogenannter MRE-Netzwerke, in denen niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, die an der Patientenversorgung beteiligten ambulanten und stationären Dienste sowie Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens mit den öffentlichen Gesundheitsdiensten zusammenarbeiten. Die landesweite Koordinierung wird vom HLfGP wahrgenommen.

Auch qualitätssichernde Maßnahmen der Infektionsprävention im Allgemeinen und somit auch zur Behandlung und Prävention der Sepsis sind Bestandteil der Strategie und des Kampfes gegen Sepsis. Krankenhäuser und stationäre und ambulante Pflegeeinrichtungen sind gesetzlich verpflichtet, Leitlinien und Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und weiterer Fachgesellschaften zur Infektionsprävention einzuhalten.

Da auch Impfungen gegen Grippe, Pneumonie und Meningitis septisch verlaufende Erkrankungen verhindern können, setzt sich das Land Hessen seit Jahren für die Erhöhung der Impfquoten ein. Unter dem Motto „Firewall für den Körper“ wird der Bevölkerung verständlich aufbereitetes Wissen zum Thema „Impfen“ angeboten.

„Die hohe Zahl an Sepsis-Erkrankungen verdeutlicht die Notwendigkeit dieses Thema verstärkt anzugehen“, sagte Bresler abschließend.

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