In Hessen können sich Interessierte jetzt für das Wintersemester 2023/2024 auf einen der quotierten Plätze für ein Studium der Humanmedizin bewerben. Die Landesregierung hatte diese Möglichkeit 2022 geschaffen, um den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) und die hausärztliche Versorgung in Hessen zu stärken, denn eine spätere Tätigkeit in einem dieser Bereiche ist Bedingung für den Zugang zu den quotierten Plätzen. Das Bewerbungsportal ist von Mittwoch, 1. Februar 2023, bis Dienstag, 28. Februar 2023, freigeschaltet.
Die sogenannte Doppel-Vorabquote spricht Interessierte an, die Medizin studieren wollen, um anschließend als Hausärzt*innen im ländlichen Raum oder als Fachärzt*innen in einem Gesundheitsamt zu arbeiten. In dem zweistufigen Auswahlverfahren steht nicht der Notendurchschnitt der Bewerber*innen im Fokus, sondern die persönliche und fachspezifische Eignung. Förderlich sind zum Beispiel erworbene Erfahrungen in einschlägigen Ausbildungen, beruflicher Tätigkeit, im Ehrenamt oder Freiwilligendienst.
7,8 Prozent der Medizinstudienplätze reserviert
Dafür werden 7,8 Prozent der hessischen Medizinstudienplätze an den hessischen Universitäten in Frankfurt am Main, Gießen und Marburg reserviert (bis zu 6,5 Prozent für eine spätere hausärztliche Tätigkeit im ländlichen Raum sowie bis zu 1,3 Prozent für eine spätere Beschäftigung in einem der 24 hessischen Gesundheitsämter).
Der Studienplatz ist also an eine bedarfsbezogene Tätigkeit in der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum beziehungsweise an eine Beschäftigung in einem Gesundheitsamt und an klare vertragliche Bedingungen geknüpft. Nach ihrer fachärztlichen Weiterbildung in den Fachrichtungen Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin oder Öffentliches Gesundheitswesen werden die ausgebildeten Ärzt*innen ihren Beruf vertragsgemäß für zehn Jahre in einer medizinisch unterversorgten oder von Unterversorgung bedrohten Landesregion bzw. im öffentlichen Gesundheitsdienst ausüben.
Besondere Unterstützung von den Universitäten
Während des Studiums werden sie im Rahmen des „Hessischen Weges“ von den drei beteiligten hessischen Universitäten besonders unterstützt und so auf ihr späteres Wirken gezielt vorbereitet. Neben bereits bestehenden Angeboten ist ein begleitendes Schwerpunktprogramm für Landärzt*innenquote ab dem ersten Semester ein wesentlicher Baustein des Programms.
Die Studienplätze werden in einem zweistufigen Bewerbungs- und Auswahlverfahren durch das Hessische Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) vergeben. Studienstart ist im Oktober 2023.
2022 sind die ersten 58 Studierenden auf dem „Hessischen Weg“ in das Medizinstudium gestartet.