Die medizinischen Einrichtungen in Deutschland leiden unter spürbarem Fachkräftemangel. Das gilt auch für die Operationssäle, deren erfolgreicher Betrieb ohne Assistentinnen und Assistenten undenkbar ist. Ein Weg, dem Fachkräftemangel auf diesen Gebieten entgegenzuwirken, ist, junge Menschen für diese anspruchsvolle Tätigkeit zu begeistern. Das gelingt mit einer hoch qualifizierten, interessanten und transparenten Ausbildung. Das Land Hessen hat nun als erstes Bundesland einen Rahmenausbildungsplan für anästhesie- und operationstechnische Assistenzberufe erlassen.
Möglich gemacht wurde dies durch die Verabschiedung und Inkrafttreten des „Bundes-Gesetzes über die Berufe der Anästhesietechnischen Assistentinnen und Assistenten und Operationstechnischen Assistentinnen und Assistenten“ (ATA-OTA-G) und der „Ausbildungs- und Prüfungsverordnung“ (ATA-OTA-APrV): Hiermit sind seit dem 1. Januar 2022 die anästhesie- und operationstechnischen Assistenzberufe staatlich anerkannt. Gesetz und Verordnung regeln die Anforderungen, die von den Ausbildungsstätten im gesamten Bundesgebiet erfüllt sein müssen. Unter anderem müssen alle Schulen ein eigenes Curriculum vorlegen, das das Erreichen der gesetzlich festgelegten Ausbildungsziele nachweist. Hierzu ermöglicht das ATA-OTA-Gesetz den Bundesländern, einen entsprechenden landesweit gültigen Rahmenplan zu erarbeiten.
Der am 31. Mai 2023 vom Hessischen Landesamt für Gesundheit und Pflege (HLfGP) erlassene Rahmenausbildungsplan soll die hessischen ATA-OTA-Schulen bei der Erstellung eines eigenen Curriculums unterstützen und eine landesweit einheitliche Struktur für die Vermittlung von Theorie und Praxis bieten. Damit wird hessenweit eine inhaltlich und zeitlich vergleichbare Ausbildung der anästhesie- und operationstechnischen Assistenzberufe gewährleistet.
„Entscheidend für die Qualität dieses Rahmenausbildungsplans ist die Tatsache, dass er unter intensiver und enger Zusammenarbeit nahezu aller 20 hessischen ATA-OTA-Schulen mit dem HLfGP entwickelt wurde“, erklärte Christof Diefenbach, Vizepräsident des HLfGP. So werde die Akzeptanz von Schulen und Auszubildenden gleichermaßen erhöht und ein Wechsel der Ausbildungsstätte innerhalb Hessens sowohl für Auszubildende als auch für Ausbildende ohne zeitliche oder Qualitätseinbußen deutlich erleichtert. Diefenbach: „Der Erlass des erarbeiteten Rahmenausbildungsplans für anästhesie- und operationstechnische Assistenzberufe in Hessen durch das HLfGP stellt ein entscheidendes Qualitätsmerkmal in der Ausbildung anästhesie- und operationstechnischer Assistenzberufe in Hessen dar und kann als zielführende und nachhaltige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in deutschen medizinischen Einrichtungen angesehen werden.“
Den Rahmenausbildungsplan für anästhesie- und operationstechnische Assistenzberufe sowie weitere Informationen finden Sie hierÖffnet sich in einem neuen Fenster.